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Gedanken

Wirtschaft und Glaube im Eindruck der aktuellen Wirtschaftskrise

1. Von welchem Geist lasse ich mich leiten, wenn ich andere leite

"Von welchem Geist lasse ich mich leiten, wenn ich andere leite?": Diese Frage des Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens aus dem 16. Jahrhundert stellte Kardinal Franz König im Rahmen eines Hintergrundgesprächs zum Thema "Spiritualität und Management" im Jahr 2003 zur Diskussion. Vor gerade einmal 6 Jahren also. Im gleichen Atemzug betonte Kardinal König damals das „Prinzip Verantwortung“. Ein Prinzip, das seiner Ansicht gerade von jenen eingemahnt werden müsste, die in der Wirtschaft Führungspositionen einnehmen. Nur wenige Jahre später befinden wir uns in einer bedrohlichen Wirtschaftskrise und ein Ende ist nicht absehbar.

Von welchem Geist ließen sich nun all jene leiten, die an den Hebeln dieser Krise gesessen sind? Dem Geist der Verantwortungslosigkeit? Der Habgier? Die Antwort auf diese Frage ist nur vordergründig einfach.

Vielen, die mitten im Wirtschaftsleben stehen fällt es oft schwer, durchzuatmen, einen Moment inne zu halten und darüber nachzudenken, ob die eingeschlagene Richtung stimmt. Manche wollen nicht, andere glauben dass sie keine Zeit dazu haben, doch die meisten denken einfach nicht daran…weil Momente der Selbstreflexion trotz der vielen guten Managementlehrbücher und Vorsätze einfach in der Routine des Alltags untergehen. So wird getan, was getan werden muss. Ohne zu fragen. Ohne die Konsequenzen zu bedenken.

Heute würden wir uns wünschen, dass mehr Managerinnen und Manager die Worte des verstorbenen Kardinals gehört und befolgt hätten. Worte vom „Prinzip Verantwortung“ und von der Suche nach positiven Antworten auf die einfache aber jetzt beinahe unheimliche Frage:

„Von welchem Geist lasse ich mich leiten, wenn ich andere leite?“