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Gedanken

Wirtschaft und Glaube im Eindruck der aktuellen Wirtschaftskrise

5. Der Mensch als Urheber, Mittelpunkt und Ziel aller Wirtschaft

Was heißt Verantwortung in der Krise? Woran sollen wir uns denn orientieren, wenn wir aktuelle Entscheidungen in der Unsicherheit treffen? Und was heißt mein Glaube an Gott für die täglichen Anforderungen im Wirtschaftsalltag?

Ganz ehrlich: Der Glaube gibt uns manchmal verwirrende Ratschläge. „Richtet eure Gedanken nicht auf das, was die Welt zu bieten hat“. Diese und viele andere Passagen in der Bibel ermahnen uns zum Beispiel, dass letztlich nicht das Irdische von Bedeutung ist.

Auf der anderen Seite finden Wirtschaftstreibende aber auch durchaus ermutigende Botschaften. In der während des zweiten Vatikanums verfassten Pastoralkonstitution „Gaudium et Spes“ zum Beispiel kann die Katholische Kirche der irdischen Wirtschaft sehr Positives abgewinnen. So heißt es dort, dass der Mensch „Urheber, Mittelpunkt und Ziel aller Wirtschaft ist“ und sogar, dass der „Wirtschaftliche Fortschritt zum Dienst am Menschen“ geeignet sei.

Was das für jeden von uns bedeutet? ICH weiß es nicht.

Ich glaube aber, dass Religionen in ihrem innersten Kern positive Botschaften und Haltungen in sich tragen, die auch in der Wirtschaft aktueller denn je sind.

Ich bin überzeugt, dass Glaube eine wichtige Stütze in der aktuellen Krise sein kann. Wenn auch nur in dem Verständnis von Glauben, wie ihn Mahatma Gandhi einst definierte. Er sagte: „Glaube ist eine Art von sechstem Sinn, der wirksam wird, wenn die Vernunft versagt.“