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Gedanken

Wirtschaft und Glaube im Eindruck der aktuellen Wirtschaftskrise

2. Ich scheue mich nicht zu sagen, dass ich an Gott glaube und regelmäßig in die Kirche gehe.

„Ich scheue mich nicht zu sagen, dass ich an Gott glaube und regelmäßig in die Kirche gehe.“ Diese Worte stammen von Franz Humer, ehemaliger CEO und heute Präsident des Verwaltungsrates der Roche Holding AG, einem der größten Pharmaunternehmen der Welt.

Die Worte wirken ungewohnt. Geht es denn überhaupt jemanden etwas an, ob, an wen und wie jemand glaubt? Oder gibt es heute überhaupt noch jemanden der diese Botschaft hören will?

Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer Wohnzimmer- und Versteckspiel-Glaubensgesellschaft entwickelt. Der allgemeine Trend zur Individualisierung macht auch vor den Kirchen nicht halt. Da heißt es dann: Erstens ist mein Glaube Privatsache. Und zweitens mache ich mir meinen Glauben selbst mit meinem Gott aus. Mein Glaube. Mein Gott. ICH.

Die Worte von Franz Humer aber sind wohltuend. Denn sie begreifen „Kirche“ in ihrer ursprünglichen Bedeutung. Als eine Gemeinschaft von Menschen, die im Glauben Gemeinsamkeit erfahren, die sich gegenseitig bezeugen und Mut machen. „Ja, ich glaube genauso wie du. Wir glauben gemeinsam. Du bist nicht allein. Und Ich freue mich, dass auch ich nicht alleine bin.

Immer weniger Menschen leben diese Gemeinschaft beim sonntäglichen Messbesuch und beinahe niemand mehr gibt ein öffentliches Bekenntnis ab. Als gläubiger Mensch spüre ich innere und freudige Bestätigung durch Persönlichkeiten wie Franz Humer. „Ich scheue mich nicht zu sagen, dass ich an Gott glaube und regelmäßig in die Kirche gehe.“ Diese Worte hören wir im Wirtschaftsalltag viel zu selten.